Nikon hat bekannt gegeben, dass die Einführung der geplanten DL-Serie im Premium-Kompaktkamerabereich mit drei Modellen nun nicht nur erneut verschoben, sondern ganz abgesagt wird. Ein wenig überraschend fällt die ursprünglich für Juni 2016 geplant Markteinführung der gesamten DL-Serie trotzdem aus. Begründet wir dieses vom Hersteller mit einem Anstieg der Entwicklungskosten sowie dem schwierigen Marktumfeld, in dem es Nikon anscheinend zunehmend schwerer fällt sich klar zu positionieren.
Mit einem Verlust von 18,5 Milliarden Yen (153 Millionen Euro) im vergangenen Vierteljahr und dem im November angekündigten Abbau von 1000 Arbeitsplätzen wird nun auch die Luft am hart umkämpften Fotomarkt für den japanischen Konzern immer dünner.
Was bleibt Nikon noch? Bereits auf der Photokina 2016 wurde verhalten deutlich, dass Nikon unter Umständen keine Highlight-Produkte mehr zu bieten hat. Stattdessen präsentierte der Hersteller den Versuch eines neuen Standbeines und präsentierte der Fotowelt lediglich drei verschiedene Actionkameras. Aber, der Markt für Actionkameras dürfte sich auch für Nikon sicher nicht als ein Selbstgänger erweisen. Das bedeutet nun aber auch, dass Nikon jetzt noch mehr auf den Erfolg seiner Spiegelreflexkameras angewiesen ist, denn auch das N-Modell aus der Systemkamera-Modellreihe ist mittlerweile deutlich in die Jahre gekommen und Kompaktkameras wurden weitgehend durch die Fotografie mit Smartphones verdrängt.
Besonders schade ist die wirtschaftliche Entwicklung, zumal Nikon am 25. Juli 2017 sein 100-jähriges Bestehen feiern wird.